HASYLAB-Nutzertreffen

HASYLAB-Nutzertreffen gibt einen Ausblick auf laufende und geplante Forschungsprojekte

Mit großen Plänen geht das Hamburger Synchrotronstrahlungslabor HASYLAB ins neue Forschungsjahr. Ausbau des Röntgenlaser-Experiments VUV-FEL, Umbau des Speicherrings PETRA zu einer Strahlungsquelle der dritten Generation und Weiterentwicklung des Röntgenlasers X-FEL des TESLA-Projekts sind das gewünschte Ziel. Vor rund 280 Teilnehmern gab Direktor Jochen R. Schneider auf dem Nutzertreffen des HASYLAB am vergangenen Freitag eine Übersicht des aktuellen Status der Projekte und deren Zukunft.

Notwendige Weiterentwicklung der Strahlungsquellen belegte Schneider anhand der seit Jahren steigenden Nachfrage an exzellenten Lichtquellen. Für Materialforschung, Lebenswissenschaften, Geowissenschaften und viele weitere Forschungsgebiete sowie für die Industrie wird die Synchrotronstrahlung ein immer wichtigeres Instrument zur Aufklärung kleinster Strukturen. HASYLAB dient nicht nur unterschiedlichsten Forschungsgebieten als Basis. Auch das Wissenschaftsvolk ist ein bunter Mix: knapp 1900 Gastforscher aus über 30 Ländern arbeiten am Hamburger Synchrotronstrahlungslabor zusammen.

Fortschritte meldete das HASYLAB, bei der zweiten Ausbaustufe des VUV-FEL, den Freie-Elektronen-Laser für den weichen Röntgenbereich. Der Durchbruch von der TESLA-Testhalle zum künftigen Beschleuniger-Tunnel ist fertiggestellt. Und bis zum Sommer will das TTF-Team die Module des Linearbeschleunigers im Tunnel zusammengesetzt haben. Anschließend folgt der Ausbau der neuen Experimentierhalle.

Auch das Zukunftsprojekt X-FEL, der Freie-Elektronen-Laser für den harten Röntgenbereich ist entscheidend vorangekommen. Aufgrund einer vom Wissenschaftsrat geforderten Nachbesserung soll der zukünftige Röntgenlaser X-FEL getrennt vom Linearbeschleuniger TESLA arbeiten können. Einen detaillierten Einblick wie das funktionieren soll, verschafft das neue Supplement zum Technical Design Report TESLA, an dem internationale Experten mitgewirkt haben.

Neue Zeiten brechen auch für den Speicherring PETRA an. Noch dient er als Vorbeschleuniger für den größeren HERA-Ring, doch die Forscher haben Großes mit dem Ring vor. PETRA soll ein komplettes "Face-lifting" bekommen: Ein Umbau zu einer exzellenten Strahlungsquelle der dritten Generation ist geplant, deren Brillanz der zur Zeit besten Quelle am ESRF noch übertreffen soll.

Die gute Zusammenarbeit mit der Hamburger Universität wurde noch intensiver. Anfang des Jahres konnten die Mitarbeiter des Institut für Laser-Physik vom Universitätsgelände in ihr neues Gebäude auf dem DESY-Campus umziehen. "Beide Seiten wollen enger miteinander zusammenarbeiten", berichtete Schneider zufrieden. Er verspricht sich Synergien der Labors mit Hinblick auf die FEL-Aktivitäten bei DESY.

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