Prüfung bestanden

In der Werkstatt von Ausbilder Hartmut Stöven schwitzen die beiden Azubis Christine Schmidt und Marcus Barenscheer nun nicht mehr an kniffligen Aufgaben. Die haben sie längst gelöst. Seit letzten Mittwoch sind sie Mechatroniker - die ersten, die diesen neuen Ausbildungsberuf bei DESY erlernt haben.

Christine Schmidt

Zufrieden sitzt Christine Schmidt vor dem Bohrautomaten, dessen Steuerung ihre Prüfungsaufgabe war.

Damit geht DESY auch in der Ausbildung einen zukunftsweisenden Weg. In den Gebäuden des Stromversorgers HEW nahmen Christine und Marcus die Urkunde zur bestandenen Prüfung entgegen.
Stolz vermeldet auch Ausbilder Stöven: "Die Prüfung zum Mechatroniker ist sehr komplex. Ein gutes Prüfungsergebnis zu erzielen, ist nicht einfach. Und unsere Azubis haben ihre Sache gut gemacht."
 
Was sich anhört wie ein zusammengewürfelter Wortmix ist tatsächlich eine Weiterentwicklung der bekannten Berufe Elektroniker und Mechaniker. Fachübergreifend sind hier verschiedene Disziplinen miteinander verknüpft: den größten Teil aber machen Mechanik und Elektronik aus. Mechatroniker arbeiten an Montageplätzen, überwachen Fertigungsstraßen, Roboter und Automaten - überall, wo Maschinen automatische Abläufe integrieren. Beispielsweise in einer Produktionsstraße für Autos: Jeder Roboter muss zum richtigen Zeitpunkt ein Teil greifen, transportieren und an einer exakten Position einfügen. Die logischen Verknüpfungen solcher Roboterbewegungen programmiert, steuert und repariert der Mechatroniker. Zum Beruf gehören auch spezielle Computerkenntnisse. Um in der Prüfung einen Bohrautomaten steuern zu können, mussten die beiden Azubis zusätzlich die Computersprache SPS (Speicher programmierbare Steuerung) beherrschen. Ein großer Wortschatz in Englisch ist ebenfalls Pflicht, um beispielsweise Programmabläufe ändern zu können.

Pro Jahr bietet DESY zwei neue Lehrstellen für Mechatroniker an. Die Bewerbungsfrist hierzu läuft Ende September aus. Bei neuen Azubis achtet Ausbilder Hartmut Stöven neben guten Noten in naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Chemie und Physik auch auf soziale Kompetenzen: "Schließlich muss der neue Azubi auch ins Team passen", sagt Stöven. Das ist wichtig, denn Mechatroniker müssen ihre Arbeit häufig mit angrenzenden Fachbereichen abstimmen. Nach dreieinhalb Jahren Lehrzeit endet die Ausbildung mit der Facharbeiterprüfung vor der Industrie- und Handelskammer.

Auf die Frage, wie es nach der Ausbildung weitergeht, antwortet Christine: "Ich möchte auf die Ausbildung mit einem Studium aufbauen, am liebsten Medizintechnik." Die 21-Jährige ist die einzige weibliche Auszubildende in ganz Hamburg, die diese Ausbildung gemacht hat. Marcus dagegen legt sich noch nicht fest. Die Aussicht in einem anderen Betrieb Erfahrungen zu sammeln oder ein aufbauendes Maschinenbaustudium zu beginnen, wägt der 22-Jährige noch ab.

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