Sommerstudenten 2003

Für acht Wochen arbeiten 87 zukünftige Nachwuchswissenschaftler bei DESY. Neben der täglichen Arbeit in den Forschungsgruppen, erhalten die Studenten zusätzlich Vorlesungen in den Bereichen Forschung an Synchrotronstrahlung und Teilchenphysik.

Sommerstudenten 2003

Aus 22 Nationen angereist: die Sommerstudenten 2003. Auf sie wartet in den nächsten acht Wochen DESYs vielfältiges Forschungsprogramm.

Es ist 9.30 Uhr, Dienstagmorgen. Die ersten Sommerstudenten stehen schon in der Halle vor dem großen Hörsaal in lockeren Gruppen zusammen. Elisabeth Ptacek ist aus Massachusetts, USA angereist. Timur Suleymenovs Weg war nicht kürzer. Er kommt aus Kasachstan. Um 10 Uhr geht's dann endlich in den Hörsaal, wo Professor Joachim Meyer die gespannt lauschenden Jungforscher zu ihrem achtwöchigen Forschungsbesuch willkommen heißt. "Die Begeisterung und Motivation mit der viele junge Studenten hier ankommen, ist beeindruckend. Für viele ist es ja der erste Auslandsaufenthalt, bei dem sie Praxiserfahrung sammeln können", erzählt Professor Meyer, der seit vielen Jahren das Sommerstudenten-Programm betreut. Nachdem die formellen Dinge im Hörsaal besprochen sind, treffen sich die Neuankömmlinge beim Mittagstisch mit ihren Betreuern oder treffen untereinander erste Verabredungen. Einige kennen sich bereits über das Pinboard im Internet.

Elisabeth und Timurs Interesse gilt der Teilchenphysik. Die 22-jährige Amerikanerin freut sich schon: "Ich bin sehr gespannt auf das Experiment und die Gruppe." Acht Wochen wird sie sich nun bei H1 mit Teilchenphysik auseinander setzen. Über den Beweggrund ihres Aufenthalts gibt Elisabeth sowohl gute experimentelle Möglichkeiten wie auch DESYs Ruf als hochkarätige Forschungseinrichtung an. Timur wird sich das ZEUS-Experiment genauer anschauen. Anstoß, sich bei DESY für das Sommerstudentenprogramm zu bewerben, bekam der 23-Jährige durch Prof. Ernst Boos, der Vorsitzender des Verbandes deutscher Wissenschaftler in Kasachstan ist und bei DESY am ZEUS-Experiment mitarbeitet.
 
In diesem Jahr schnuppern 87 junge Studenten der Physik oder verwandter Lehrrichtungen aus 22 Nationen ins Forschungsprogramm von DESY - 15 davon in Zeuthen.
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zielt darauf ab, den Studenten einen Einblick in die alltägliche Arbeitswelt eines Forscher zu geben. Dazu arbeiten die meisten Studenten in den Experimentiergruppen mit, nehmen an Seminaren der Gruppen teil und bekommen so ein tieferes Verständnis für das jeweilige Experiment. Doch auch die theoretische Physik findet reges Interesse: Sechs Hochschüler dürfen in der Theoriegruppe über physikalische Phänomene nachsinnen. Vorlesungen vervollständigen das Lehrangebot. In der ersten Woche gibt es eine Einführung in die Forschungsaufgaben bei DESY. Ab der zweiten Woche erhalten Studenten der Hochenergiephysik und der Forschung an Synchrotronstrahlung getrennte Vorlesungen, um jeweils spezieller in die unterschiedlichen Thematiken einsteigen zu können.
Die Gelegenheit bei DESY zu hospitieren, kann jeder Student der Physik oder einer verwandten Forschungsrichtung wahrnehmen. Voraussetzung für deutsche Teilnehmer ist das Vordiplom. Bewerber anderer Länder müssen eine ähnliche Qualifikation mitbringen.
Das Sommerstudentenprogramm hat eine lange Tradition. Bereits seit 1968, von Prof. Peter Stähelin ins Leben gerufen, lädt DESY Studenten ein. Für das Forschungsinstitut ist dies ein wesentlicher Baustein den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern.

Dieses Jahr kommen die Sommerstudenten aus 22 Ländern:
Armenien, Belgien, Deutschland, Finnland, Georgien, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kasachstan, Mexiko, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Serbien, Slovakei, Spanien, Thailand, Tschechien, Ukraine, Vereinigte Staaten von Amerika.