75 Jahre Quantenmechanik

Festkolloquium am DESY und Enthüllung eines Gedenksteins auf Helgoland

Heisenberg-Gedenkstein

Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister von Helgoland, Herrn F. Botter (2. v. links), würdigten G. Buschhorn (links), Direktor am Werner-Heisenberg-Institut der MPG, und A. Bradshaw (rechts), Vizepräsident der DPG, in Ansprachen das Ereignis.

In der Nacht vom 15. zum 16. Juni 1925 gelang Werner Heisenberg, der sich gerade wegen Heufiebers auf Helgoland aufhielt, der große Durchbruch auf dem Weg zur Formulierung der Quantenmechanik. Wie er sich später (1965 in einem Brief an B. L. van der Waerden) erinnerte:

"In Helgoland war ein Augenblick, in dem es mir wie eine Erleuchtung kam, als ich sah, dass die Energie zeitlich konstant war. Es war ziemlich spät in der Nacht. Ich rechnete es mühsam aus, und es stimmte. Da bin ich auf einen Felsen gestiegen und habe den Sonnenaufgang gesehen und war glücklich."

Diesem entscheidenden Ereignis in der Physik des 20. Jahrhunderts und der sich anschließenden Entwicklung der Quantenmechanik waren zwei Veranstaltungen gewidmet.

Am 15. Juni fand, organisiert vom Fachverband "Geschichte der Physik", am DESY in Hamburg, ein Festkolloquium mit dem Thema "The Discovery of Quantum Mechanics" statt. In seiner Begrüßung würdigte der Vorsitzende des DESY Direktoriums, Albrecht Wagner, die Rolle Heisenbergs bei der Gründung von DESY. In den folgenden Vorträgen zeichneten H. Rechenberg, München ("Heisenberg's Discovery"), H. Kragh, Aarhus ("From Schrödinger's Waves to Dirac's Electron") und J. Lacki, Genf ("The Mathematical Foundations of Quantum Mechanics: Hilbert, Jordan and von Neumann") die historische Entwicklung der Quantenmechanik nach. Im Anschluss an die Vorträge fand eine Führung durch die DESY-EXPO Ausstellung "Licht der Zukunft" statt.

Heisenberg-Pyramide

Ein Rundgang über die Insel geleitet Besucher an mehrern "Pyramiden" vorbei, mit denen auf besondere Sehenswuürdigkeiten, Ereignisse und Personen hingewiesen wird. Die "Heisenberg-Pyramide" ist links abgebildet.

Nach einer stürmischen Überfahrt wurde am 16. Juni 2000, nachmittags um 14 Uhr, auf Helgoland ein vom Max-Planck-Institut für Physik und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft gestifteter Gedenkstein in Anwesenheit von Mitgliedern der Familie Heisenberg und zahlreichen Wissenschaftlern, sowie dem Bundestagsabgeordneten E. Rossmann (2. v. rechts) enthüllt. Der Stein wurde in der Nähe des später zerstörten Felsens errichtet, den der glückliche Forscher am frühen Morgen seiner Entdeckung bestieg, um den Sonnenaufgang zu beobachten.