DESY II

Der DESY-Teststrahl

Forschungsgruppen aus der ganzen Welt nutzen Messzeit am DESY-Teststrahl. Prototypen von Teilchendetektoren, die nur einen Quadratmillimeter groß sind, ebenso wie solche, die mehrere hundert Kilogramm wiegen; Komponenten, die einmal das Innerste des Detektors werden sollen, ebenso wie solche für die äußersten Schichten zukünftiger Nachweisgeräte. Sie alle werden an der Teststrahlanlage an DESYs ältestem Beschleuniger, dem Elektronensynchrotron DESY II, auf Herz und Nieren geprüft.

Der DESY-Teststrahl bietet den Nutzerinnen und Nutzern viele Möglichkeiten. Durch Bestrahlung ihrer Detektorprototypen mit Elektronen oder Positronen mit Energien von 1 bis 6 Giga-Elektronenvolt (GeV) können Eigenschaften wie Antwortverhalten und Genauigkeit der Prototypen erprobt werden – entscheidend für die spätere Funktion im Experiment.

Der Strahl für die drei Messplätze wird dabei nicht direkt aus dem Beschleuniger ausgekoppelt. Er entsteht, indem ein haarfeiner Draht als sogenanntes „Target“ in den Elektronenstrahl des DESY II-Synchrotrons eingebracht wird. Hierbei entstehen Photonen (Lichtteilchen), die durch ein weiteres Target in Elektron-Positron-Paare umgewandelt werden. Ein Magnet dahinter gibt den Teststrahl-Nutzerinnen und -Nutzern die Möglichkeit, die Energie der Elektronen selbst auszuwählen. Für die Experimente stehen im Teststrahl verschiedene „Strahlteleskope“ zur Vermessung der Teilchenflugbahnen und zwei große Magnete zur Verfügung. So ist ein seit 1985 laufender Beschleuniger zu einer begehrten Stätte der Technologieentwicklung geworden.