Scoping-Termin für das TESLA-Projekt

Am 25. März 1999 wird bei DESY in Hamburg eine nicht-öffentliche Sitzung zur Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens für das TESLA-Projekt stattfinden. Die einladende Behörde ist das Oberbergamt in Clausthal-Zellerfeld, das 1998 im Rahmen des bestehenden Staatsvertrages von der Freien und Hansestadt Hamburg und vom Land Schleswig-Holstein als Planfeststellungs- und Anhörungsbehörde eingesetzt wurde. Es hat jetzt 51 Amtspersonen, Institutionen und Verbände angeschrieben. Dazu gehören die Bürgermeister und Amtsvorsteher der 15 Gemeinden im Kreis Pinneberg, die von den Bauwerken (Tunnel und Hallen) betroffen sind, die Umweltbehörde in Hamburg und das Umweltministerium in Kiel, der Fachdienst Umwelt des Kreises Pinneberg, Energie- und Wasserversorger sowie die anerkannten Naturschutz- und Umweltverbände.

Der Scoping-Termin, der vor der Genehmigung eines komplexen Bauvorhabens stattfinden kann, dient der Vorbereitung des gesetzlichen Planfeststellungsverfahrens und der Umweltverträglichkeitsprüfung. Er richtet sich an die fachlich betroffenen Ämter und Behörden sowie an die betroffenen Kommunen. Der Scoping-Termin dient der Abgrenzung des voraussichtlichen Untersuchungsumfangs, so daß schon im Vorwege die für das Planfeststellungsverfahren erforderlichen Gutachten veranlaßt werden können. Die detaillierte und öffentlich einsehbare Entwurfsplanung wird dann erst zum Planfeststellungsverfahren vorliegen, also frühestens im Jahr 2002.

Für das TESLA-Projekt muß ein 33 km langer gerader Tunnel gebaut werden, der bei DESY in Hamburg-Bahrenfeld beginnt und in 10 bis 30 Meter Tiefe unter 15 Gemeinden und Städten des Kreises Pinneberg verläuft. In dem Tunnel - einer Röhre von 5,20 m Innendurchmesser - sollen zwei ca. 15 km lange Beschleuniger aufgebaut werden, die gegeneinander gerichtet sind. In ihnen werden kleinste Materieteilchen auf sehr hohe Energien gebracht, bevor sie aufeinanderprallen. Zur Untersuchung dieser Teilchenkollisionen muß in einer unterirdischen Halle ein haushohes komplexes Meßgerät errichtet werden. Diese Halle und ebenso die Gebäude, in denen die Forschungen mit den integrierten Röntgenlasern stattfinden werden, sollen auf einem neuen DESY-Gelände in Ellerhoop zusammengefaßt werden. Entlang der Tunneltrasse werden sieben Versorgungshallen gebaut, von denen sechs im Kreis Pinneberg liegen werden. Die Genehmigung des Projekts wird nicht vor 2002/03 erwartet. Die Bauzeit beträgt sechs bis acht Jahre.