DESY News: 11 Millionen für die Lebenswissenschaften: EU-Forschungsverbund „HALRIC“ startet

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20.04.2023
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11 Millionen für die Lebenswissenschaften: EU-Forschungsverbund „HALRIC“ startet

Die Europäische Union fördert die Zusammenarbeit der deutschen und südskandinavischen Forschung im „Life-Science“-Bereich mit rund 11 Millionen Euro. Der Forschungsverbund „HALRIC“ („Hanseatic Life Science Research Infrastructure Consortium“) soll die Nutzung der einzigartigen Großforschungsanlagen wie MAX IV, DESYs PETRA III oder European XFEL zusammen mit anderen Techniken konzertieren, um Forschung und Innovationen zu beflügeln. Hierfür werden bis zu 75 Pilotkooperationen von Unternehmen, Krankenhäusern und Universitäten mit außeruniversitären Forschungsinfrastrukturen geschaffen. Dem Konsortium gehören Universitäten, Kliniken, Forschungseinrichtungen, Wirtschaftscluster und Regionalregierungen aus Deutschland, Schweden, Dänemark und Norwegen an, darunter unter anderem das Europäische Molekularbiologielaboratorium, die Universität Hamburg, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und DESY.

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Landkarte mit den HALRIC-Projektpartnern.
Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „In diesen turbulenten Zeiten ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung von größter Bedeutung und ein starkes Signal. Ich freue mich, dass wir unsere enge transnationale Zusammenarbeit zwischen der Metropolregion Hamburg, dem Großraum Kopenhagen und Skåne fortsetzen können. Das Projekt wird innovative Forschungsprojekte zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Industrie fördern. Außerdem wird es ein strategisches Forum für innovative Ideen und Entwicklungen im Bereich der Lebenswissenschaften weiter vorantreiben und das Ökosystem der Wissenschaft stärken. Da sich die Forschungsinfrastrukturen gegenseitig ergänzen, wird uns diese Zusammenarbeit dabei helfen, die Region weiter als weltweit führend für Lebenswissenschaften zu positionieren.“

Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums, sagt: „DESYs Röntgenquellen ermöglichen einzigartige Einblicke in den molekularen Maschinenraum des Lebens. Die so gewonnenen Erkenntnisse sind von großer gesellschaftlicher Relevanz, wie nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt hat. Wir freuen uns, im Rahmen von HALRIC die Zusammenarbeit in der Gesundheitsforschung mit starken Partnern in Skandinavien und Deutschland weiter intensivieren zu können. Wir stärken damit unser Engagement aus dem erfolgreichen Vorgängerprojekt HALOS.“

„HALRIC ist ein gemeinschaftlicher Erfolg für die Universität Hamburg und die Wissenschaftsmetropole Hamburg“, betont Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg. „Getreu dem UHH-Leitmotiv ‚A Flagship University - Cooperating and Innovating for a Sustainable Future‘ werden bedeutende gesellschaftliche Themenfelder wie die Bekämpfung von Krankheiten, ‚Life Sciences‘ und Biowissenschaften erforscht. Die gute Zusammenarbeit zeigt sich in der Science City Bahrenfeld: Profilbildung, Internationalisierung und wissenschaftliche Spitzenleistungen werden unter anderem durch die Exzellenzcluster im Bereich der Naturwissenschaften ausgebaut. Stellvertretend dafür steht Prof. Arwen Pearson als eine der Initiatoren für das internationale Kooperationsprojekt. Der Verbund ist ein wichtiges Zeichen für unsere Internationalisierungsstrategie und weitere Vernetzung mit den skandinavischen Partnern im Ostseeraum.“

Matthias Wilmanns, Leiter der EMBL-Außenstation bei DESY, ergänzt:„Das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie in Hamburg freut sich sehr über die Teilnahme an diesem Projekt, da es unsere Bemühungen um die Integration der Biowissenschaften – eine der Aufgaben des EMBL – verstärken wird. Als paneuropäisches Institut für Molekularbiologie sind wir in einer einzigartigen Position, um dies zu tun. EMBL Hamburg hat bereits in den vergangenen Jahren Wissenschaftlern aus Hamburg und Südwest-Skandinavien eine qualitativ hochwertige Ausbildung in strukturbiologischen und biophysikalischen Techniken angeboten. Im Rahmen von HALRIC werden wir den Austausch ausweiten und weitere Personen aus den Partnerinstituten schulen.“

In Hamburg und Schleswig-Holstein spielen Medizintechnik, Biotech und die Pharmabranche traditionell eine wichtige Rolle. Rund 53 000 Menschen arbeiten in diesen Bereichen, sie erwirtschaften jährlich über drei Milliarden Euro. Grundsätzlich versteht man unter „Life-Science“ naturwissenschaftliche Forschung mit interdisziplinärer Ausrichtung, die im Gegensatz zur Grundlagenforschung anwendungsorientiert ausgerichtet ist. Im Rahmen von Interreg-Programmen, wie bei „HALRIC“, fördert die EU seit mehr als 30 Jahren grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten, die das tägliche Leben beeinflussen, beispielsweise zu Energie und Klimawandel, zum Arbeitsmarkt oder Verkehr.

 

HALRIC-Projektpartner
Zu den deutschen Projektpartnern gehören neben der Wissenschaftsbehörde (BWFGB) der Freien und Hansestadt Hamburg DESY, European XFEL, das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie EMBL, die Universität Hamburg, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sowie das Cluster Life Science Nord. Weitere Partner sind in Schweden u. a. die Universität Lund, die Universität Malm, in Dänemark u. a. die Universität Kopenhagen, die Technische Universität Dänemark, die Universität Aarhus, die Universität von Süddänemark und in Norwegen die Universität Oslo.