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28.03.2023
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DESY-Doktorand Robert Stein mit DPG-Dissertationspreis ausgezeichnet

Preis wurde auf der DPG-Jahrestagung 2023 in Dresden verliehen

Die Sektion „Materie und Kosmos“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft hat DESY-Doktorand Robert Stein mit dem Dissertationspreis 2023 ausgezeichnet. Stein, der seine Promotion in Zeuthen wurde für seine Arbeit „Black Holes, Shredded Stars and Cosmic Neutrinos“ geehrt, in der er Zusammenhänge sogenannter Tidal Disruption Events (TDEs), einer Art kosmischer Gezeitenkatastrophe, und hochenergetischen Neutrinos untersuchte. Hierfür verwendete er Daten des weltweit größten Neutrinoteleskops IceCube am Südpol sowie der Zwicky Transient Facility (ZTF), einem optischen Observatorium. Der Preis wurde Robert Stein am 24. März auf der DPG-Tagung in Dresden überreicht.

Dissertationspreisträger Robert Stein mit DPG-Vizepräsident Lutz Schröter. Foto: DPG / Jürgen Lösel 2023
Tidal Disruption Events werden erzeugt, wenn Sterne nach dem Vorbeiflug an supermassiven schwarzen Löchern auseinandergerissen werden. Sie werden als mögliche Quelle für hochenergetische Neutrinos angesehen. In seiner Doktorarbeit hat Robert Stein, der inzwischen am California Institute of Technology (USA) arbeitet, einen Datensatz von einer Million Myon-Neutrino-Ereignissen aus dem IceCube-Detektor verwendet, deren Energien im Bereich von Giga-Elektronenvolt (GeV, Milliarden Elektronenvolt) bis Peta-Elektronenvolt (PeV, Millionen Milliarden Elektronenvolt) lagen. Dazu stellte er eine Liste veröffentlichter TDEs zusammen, um nach Korrelationen zu suchen. Seine Ergebnisse zeigen, dass TDEs ohne den Ausstoß fast lichtschneller Teilchenbündel, sogenannter relativistischer Jets, maximal bis zu 38 Prozent des gesamten astrophysikalischen Neutrinoflusses beitragen, während diejenigen mit relativistischen Jets nur bis zu drei Prozent beitragen.

Darüber hinaus beinhaltet Steins Dissertation Nach-Beobachtungen von 22 Hinweisen zu hochenergetischen Myon-Neutrinos mit Hilfe der Zwicky Transient Facility (ZTF). Die ZTF ist darauf ausgelegt, Hunderttausende Sterne und Galaxien in einer einzigen Aufnahme zu beobachten und den Nachthimmel besonders schnell zu durchsuchen. Ihre Hinweise werden verwendet, um gezielt nach möglichen Quellen für Gammastrahlung und Neutrinos zu suchen. Dies führte zur Identifizierung eines hellen TDE namens AT2019dsg als mögliche Neutrinoquelle.