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DESY News: Schlauer beschleunigen mit künstlicher Intelligenz
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Meldungen vom Forschungszentrum DESY
Schlauer beschleunigen mit künstlicher Intelligenz
Teilchenbeschleuniger sind universelle Werkzeuge: Sie helfen in der Wirtschaft bei Produktionsprozessen, in Krankenhäusern bei der Tumortherapie und ermöglichen in der Forschung einzigartige Entdeckungen und Erkenntnisse. Wachsende Anforderungen an die Stabilität und Eigenschaften der Teilchenstrahlen machen den manuellen Betrieb der komplexen Geräte immer anspruchsvoller – und verlangen nach einer möglichst hohen Automatisierung zur Unterstützung der Operateure.
Am ARES-Beschleuniger bei DESY will das Forschungsteam Erfahrungen mit einem autonomen Betrieb sammeln (Foto: DESY/F. Burkart).
„Die wichtige Eigenschaft von verstärkendem Lernen ist, dass die Regelung nicht nur reagiert, sondern in die Zukunft plant, wie ein Ziel zu erreichen ist“, erklärt Annika Eichler von DESY, die das Gesamtprojekt koordiniert. „Hierfür kann die Regelung auf Basis der bisher gesammelten Informationen entscheiden, muss allerdings auch genügend Spielraum zur Verfügung haben, um sich in bisher unbekanntem Terrain quasi neue Regelungsregionen ‘erobern’ zu können.“ Langfristiges Ziel des Forschungsteams ist es, einen Beschleuniger vollautonomzu betreiben. Doch zuerst einmal konzentriert sich das Team auf die Regelung der Dichte, in der die Elektronen entlang der beschleunigten Pakete verteilt sind. Außer der Länge dieser Elektronenpakete, die teilweise in weniger als einer Femtosekunde am Messgerät vorbeigeflogen sind, machen insbesondere Aufschaukelungseffekte in den Teilchenpaketen die Regelung dieser Größe sehr anspruchsvoll; eine autonome Steuerung ist für eine effiziente und schnelle Optimierung daher unerlässlich.
Für ihre Experimente nutzt das Forschungsteam die Testbeschleuniger ARES (Accelerator Research Experiment at SINBAD) bei DESY und FLUTE (Ferninfrarot Linac- und Test-Experiment) am KIT. Beide Anlagen stehen im Rahmen des Programms „Matter and Technologies“ für die Beschleunigerforschung zur Verfügung und bieten ausreichend Testzeiten, um solche Algorithmen zu entwickeln.

Der Beschleuniger FLUTE steht am KIT (Foto: KIT).
Diese sind wichtig, um solche Algorithmen später auch für komplexe Nutzer-Maschinen wie FLASH und European XFEL einsetzen zu können.