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DESY News: Ausgezeichnete deutsch-russische Wissenschaftszusammenarbeit
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Ausgezeichnete deutsch-russische Wissenschaftszusammenarbeit
Im Rahmen des Deutsch-Russischen Jahres der Hochschul- und Wissenschaftskooperation ist das TAIGA-Observatorium im Tunka-Tal in Sibirien als herausragendes Projekt der bilateralen Zusammenarbeit gewürdigt worden. Bei der Abschlussveranstaltung unter der Schirmherrschaft des Außenministers der Russischen Föderation und des Bundesministers des Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland hat DESY-Projektleiter Ralf Wischneswki stellvertretend für das gesamte Projekt die Auszeichnung entgegengenommen. Gemeinsam mit TAIGA werden 24 weitere herausragende bilaterale Kooperationen ausgezeichnet. Das deutsch-russische Themenjahr der Hochschul- und Wissenschaftskooperation 2018 - 2020 war im Dezember 2018 mit einer Gemeinsamen Erklärung von Maas und seinem russischen Amtskollegen Sergej W. Lawrow eröffnet worden.

Urkundenverleihung an DESY-Wissenschaftler Ralf Wischnewski (Mitte) durch den russischen Botschafter in Deutschland, Sergei J. Netschajew (links), und den Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation des Auswärtigen Amts, Andreas Goergen (rechts).
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Institut für Hochenergiephysik in Zeuthen bei Berlin zweiter Standort von DESY. Hier waren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen maßgeblich am Bau des weltweit ersten Unterwasser-Neutrinoteleskops NT-200 im Baikalsee beteiligt und danach am Studium der kosmischen Strahlung und Gammastrahlung im Tunka-Tal, 50 Kilometer vom Baikalsee entfernt. „Das Baikal-Teleskop war das erste Astroteilchenphysik-Projekt in Zeuthen und bei DESY“, sagt Dosch. „Und sein Erfolg hat dazu beigetragen, DESY als deutschen Astroteilchenphysik-Standort zu entwickeln.“
Überblick des TAIGA-Observatoriums im sibirischen Tunka-Tal.
Ein wichtiger Teil der deutsch-russischen Zusammenarbeit betrifft gezielte Aktivitäten zur Nachwuchsförderung wie Austauschprogramme für Studierende, Postgraduierte und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Durchführung wissenschaftlicher Schulen – etwa die jährliche International Baikal Summer School on Particle Physics and Astrophysics – und internationale Konferenzen. Im Jahr 2020 wird der Pilotkomplex des TAIGA-Observatoriums fertiggestellt, mit einem hybriden Detektorsystem auf einer Fläche von einem Quadratkilometer, das drei Gammastrahlenteleskope (IACTs) und 100 Detektorstationen umfasst. Am TAIGA-Prototyp wird untersucht, wie die Nachweisempfindlichkeit des Observatoriums durch verbesserte Sensortechnologien und eine größere Installationsfläche um etwa eine Größenordnung gesteigert werden kann.
Die TAIGA-Projektpartner sind das Max-Planck-Institut für Physik in München, die Staatliche Universität Irkutsk, die Lomonossow-Universität Moskau, die Nationale Nuklearforschungsuniversität MEPhI in Moskau, das Vereinigte Institut für Kernforschung JINR in Dubna, das Institut für Kernforschung INR in Moskau, das Puschkow-Institut für Erdmagnetismus, Ionosphäre und Radiowellenausbreitung der Russischen Akademie der Wissenschaften IZMIRAN in Troitsk, die Staatliche Universität Altai in Bernaul, das Budker-Institut für Kernphysik INP in Nowosibirsk, die Staatliche Universität Nowosibirsk, die Universität Hamburg und DESY.
Weitere Informationen:
- TAIGA im Themenjahr: https://wissenschaftspartner.de/lp/winner-906
- Website des TAIGA-Projekts: https://taiga-experiment.info/