DESY News: Grünes Licht für EU-Projekt CREMLINplus

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29.08.2019
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Grünes Licht für EU-Projekt CREMLINplus

DESY koordiniert Zusammenarbeit von Großforschungseinrichtungen in Russland und der EU

Die Europäische Kommission hat das erfolgreiche EU-Projekt CREMLIN in deutlich erweiterter Form neu aufgelegt. Unter dem Namen CREMLINplus (Connecting Russian and European Measures for Large-scale Research Infrastructures - plus) wird das Horizon-2020-Projekt von 2020 an die Kooperation von Großforschungseinrichtungen in Russland und der Europäischen Union weiter fördern. Das CREMLINplus-Konsortium vereint 35 Partner, 10 davon aus Russland und 25 aus der EU sowie assoziierten Ländern. Das von DESY koordinierte EU-Projekt bekommt dafür über die gesamte Laufzeit von vier Jahren ein Budget von 25 Millionen Euro.

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Partnerländer und -institutionen im neuen Projekt CREMLINplus. Bild: DESY
„Wir sind stolz, dass wir bei DESY dieses wichtige und umfangreiche europäisch-russische Projekt koordinieren werden“, sagt der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, Helmut Dosch. „CREMLINplus wird die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit zwischen Europa und der Russischen Föderation weiter vorantreiben. Gerade bei großen Forschungsinfrastrukturen wie den geplanten russischen Megascience-Projekten ist die internationale Zusammenarbeit ein wesentlicher Faktor für den Erfolg. Hieraus werden sich neue interessante und fruchtbare Kooperationen zwischen russischen Wissenschaftler*innen und Wissenschaftler*innen in Europa ergeben.“

Das Projekt baut auf den Erkenntnissen und Empfehlungen seines Vorläufers auf und besteht aus drei Säulen: Zum einen fördert es die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit europäisch-russischer Teams an analytischen und physikalischen russischen Großforschungsprojekten wie zum Beispiel der Neutronenquelle PIK in Gatchina bei Sankt Petersburg, der Ionen-Collider Facility NICA in Dubna und einer Synchrotronstrahlungsquelle der vierten Generation in Novosibirsk. Weiterhin gehört zu dieser Säule ein spezielles Arbeitspaket, das die europäisch-russische Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklung neuester Detektortechnologien fördert, Technologien, wie sie etwa bei kernphysikalischen Experimenten und bei Neutronenquellen eingesetzt werden.

Ein zweiter Schwerpunkt des Projekts wird die Entwicklung eines Zugangsverfahrens zu russischen Großforschungsanlagen anhand eines klar definierten Kriterienkatalogs in Analogie zur europäischen Charter for Access. Hierdurch soll erreicht werden, dass neben russischen Wissenschaftlern insbesondere auch europäischen Nutzerinnen und Nutzern der Zugang zu russischen Anlagen erleichtert wird. Schließlich sieht CREMLINplus ein umfangreiches Trainings- und Ausbildungsprogramm für russische und europäische Managerinnen und Manager an Großforschungsanlagen vor. Ziel des Projekts ist es, eine wesentlich höhere Stufe der Kooperation zwischen EU- und russischen Partnern im Bereich der Großforschungsanlagen zu erreichen.

Partner bei CREMLINplus sind: DESY, das Budker-Institut für Kernphysik, das Institut für Angewandte Physik der Russischen Akademie der Wissenschaften, das Internationale Center für Innovationen in Wissenschaft, Technologie und Bildung, das Institut für Kernforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften, das Vereinigte Institut für Kernforschung, die Nationale Kernforschungsuniversität "MEPhI", das Nationale Forschungszentrum "Kurchatov-Institut", die Nationale Universität für Wissenschaft und Technologie MISIS, das IOFFE physikalisch-technische Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften, die Staatliche Universität Sankt Petersburg, die Eberhard-Karls-Universität Tübingen, European XFEL, die Facility for Antiproton and Ion Research in Europe FAIR, das Forschungszentrum Jülich, die Johann-Wolfgang-von-Goethe-Universität Frankfurt am Main, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Technische Universität München, das Commissariat à l'Énérgie Atomique et aux Énérgies Alternatives, die European Synchrotron Radiation Facility ESRF, das Institut Max von Laue - Paul Langevin, das Centre National de la Recherche Scientifique CNRS, die Université Clermont Auvergne, die Association Internationale Extreme-Light-Infrastructure Delivery Consortium, das Kernphysik-Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, das Magyar Tudomanyos Akademia Energiatudomanyi Kutatokozpont, das Magyar Tudomanyos Akademia Wigner Fizikai Kutatokozpont, das Istituto Nazionale di Fisica Nucleare, die Università degli Studi di Milano-Bicocca, das Austrian Drug Screening Institute, die European Organization for Nuclear Research CERN, das Politechnika Warszawska, die European Spallation Source ESS ERIC, das Institut für Kernforschung der Akademie der Wissenschaften der Ukraine, das Laserlab-Europe AISBL.

 

Weitere Informationen
Bilanz des Vorläuferprojekts CREMLIN: https://ec.europa.eu/research/infocentre/article_en.cfm?artid=50030