URL: https://www.desy.de/aktuelles/news_suche/index_ger.html
Breadcrumb Navigation
DESY News: High-Tech-Mikroskope für Infektionsforscher
News-Suche
Meldungen vom Forschungszentrum DESY
High-Tech-Mikroskope für Infektionsforscher
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Universität Hamburg eine Ko-Finanzierung für die Einrichtung einer Kryo-Elektronenmikroskopie-Facility im Centre for Structural Systems Biology (CSSB) auf dem Hamburger DESY-Campus mit einem Gesamtumfang von 15,6 Millionen Euro bewilligt. Von der Gesamtsumme tragen der Bund und das Land Hamburg jeweils die Hälfte. Das CSSB, dessen Forschungsneubau in diesem Jahr offiziell eröffnet wird, ist eine gemeinsame Initiative von zehn norddeutschen Forschungspartnern und widmet sich der Infektionsbiologie sowie Medizin unter Anwendung von struktur- und molekularbiologischen Methoden und bildgebenden Verfahren in Verbindung mit systembiologischen Ansätzen.
Die geplanten fünf Kryo-Elektronenmikroskope werden im Rahmen des DFG-Großgeräteprogramms gefördert. Sie ermöglichen komplementäre Untersuchungen zu den hellen DESY-Röntgenlichtquellen. Mit beiden Methoden lassen sich biologische Strukturen auf molekularer Ebene dreidimensional abbilden. Auf diese Weise wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die komplexen molekularen Strukturen und Funktionsweisen von Erregern und ihre Wechselwirkungen mit Wirtzell-Komponenten wie Proteinen und Membranen untersuchen. Die so gewonnenen Einsichten bilden die Grundlage zur Identifizierung kritischer Schritte im Infektionsverlauf und zur Entwicklung neuer Strategien der Intervention.„Die Investitionen in die bahnbrechende Kryo-Elektronenmikroskopie am Standort Hamburg sind von nationaler Bedeutung“, sagte Hamburgs Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Katharina Fegebank. „Infektionsforscherinnen und Infektionsforscher aus dem ganzen Bundesgebiet werden zum Campus Bahrenfeld kommen, um hier einerseits die Mikroskope zu nutzen und anderseits ihre Forschung an den ultrahellen Lichtquellen des DESY voranzutreiben.“
Der wissenschaftliche CSSB-Direktor Matthias Wilmanns betonte: „Die Einrichtung der modernsten Forschungsinfrastruktur im Bereich der Kryo-Elektronenmikroskopie ist ein Schlüsselelement des Forschungsgesamtkonzepts des CSSB. Diese Anlage stellt unseren Wissenschaftlern die Technologie zur Verfügung, mit der sie unser Verständnis über die Wirt-Erreger-Beziehungen erweitern und sich einigen der anspruchsvollsten wissenschaftlichen Herausforderungen in der Infektionsbiologie stellen können.“
Am CSSB sind insgesamt zehn Forschungspartner beteiligt: die Universität Hamburg, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), das Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI), das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), das Forschungszentrum Jülich (FZJ), die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), das Forschungszentrum Borstel (FZB) und DESY. Die verschiedenen CSSB-Forschungsgruppen erforschen Krankheitserreger aus allen drei Organismengruppen: Viren, Bakterien und eukaryotische Parasiten.
Pressemitteilungen der Universität Hamburg und der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung