Im Rahmen Ihres Deutschlandbesuchs hat die chinesische Vizeministerpräsidentin Liu Yandong am heutigen Donnerstag (24.11.) DESY und European XFEL besucht. Das besondere Interesse der Vizeministerpräsidentin galt dabei dem Röntgenlaser European XFEL. Frau Liu wurde auf dem DESY-Campus in Hamburg-Bahrenfeld begrüßt vom Vorsitzenden des DESY-Direktoriums Prof. Helmut Dosch, vom Vorsitzenden des European XFEL-Council Prof. Martin Meedom Nielsen und vom Vorsitzenden der European XFEL-Geschäftsführung Prof. Massimo Altarelli. Die Vizeministerpräsidentin wurde begleitet von mehreren hochrangigen Vertretern der chinesischen Regierung, darunter der Minister für Wissenschaft und Technologie Wan Gang, der chinesische Botschafter in Deutschland Shi Mingde, die stellvertretende Generalsekretärin des Staatsrats Jiang Xiaojuan und der stellvertretende Bildungsminister Hao Ping. Die Freie und Hansestadt Hamburg wurde vertreten durch die Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung Katharina Fegebank.Frau Liu Yandong besichtigte zunächst die AMTF-Halle, in der die insgesamt 96 Module des 1,7 Kilometer langen supraleitenden Elektronenbeschleunigers vor ihrem Einbau in den European XFEL getestet wurden und informierte sich über den Stand der Inbetriebnahme des Röntgenlasers. Sie traf dort auch mit chinesischen Forscherinnen und Forschern zusammen, die bei DESY und European XFEL arbeiten oder für einen Forschungsaufenthalt zu Gast sind. Anschließend begab sie sich in den Beschleunigertunnel des European XFEL, in dem gerade die letzten Vorbereitungen für die Abkühlung des Hauptbeschleunigers auf -271 Grad – ein wichtiger Schritt bei der Inbetriebnahme – abgeschlossen werden.

Vizeministerpräsidentin Liu Yandong sagte: "Ich bin tief beeindruckt von der Forschung, die DESY und European XFEL auf sehr hohem Niveau und mit modernster Technologie betreiben. Grundlagenforschung ist sehr wichtig für China; deshalb bin ich sehr daran interessiert, unsere wissenschaftliche Partnerschaft zu erweitern und den Austausch von Ideen und die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu fördern."

Prof. Martin Meedom Nielsen erklärte: „European XFEL ist eine internationale Einrichtung, in der Schlüsselbauteile und Know-how aus mindestens drei Kontinenten zum Einsatz kommen: Europa, Amerika und nicht zuletzt Asien. China war bereits in der Planungsphase des European XFEL involviert und spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, beispielsweise bei Design und Lieferung von Bauteilen, durch Beiträge zu einem Nutzerkonsortium und den Austausch von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. China ist ein sehr willkommener Partner, und wir würden uns sehr freuen, auch Gespräche über eine künftige Mitgliedschaft führen zu können.“

Prof. Massimo Altarelli betonte ebenfalls erfolgreiche bestehende Kooperationen mit China, beispielsweise auf dem Gebiet der Entwicklung und Herstellung von Undulatoren – Magnetstrukturen zur Erzeugung von Röntgenlichtblitzen –, bei Bauteilen für den Beschleuniger oder bei wissenschaftlichen Fragestellungen: „Auf vielen Gebieten arbeiten wir bereits mit China zusammen. Auch beim European XFEL vertrauen wir auf Bauteile, Know-how und Mitarbeiter aus China. Wir freuen uns darauf, diese erfolgreiche Zusammenarbeit in Zukunft noch weiter auszubauen und zu vertiefen.“

„DESY hat eine 40-jährige Tradition in der Zusammenarbeit mit Kollegen aus der Volksrepublik China – heute forschen über 100 chinesische Wissenschaftler und Techniker zusammen mit uns an den Grenzen des Wissens“, sagte der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, Prof. Helmut Dosch. „Ich hoffe, wir können diese fruchtbare Kooperation mit neuen gemeinsamen Forschungsprojekten an unseren einzigartigen Forschungslichtquellen weiter intensivieren, und freue mich deshalb sehr über den heutigen Besuch der Vize-Premierministerin Liu Yandong.“