European-XFEL-Beschleunigungsstrukturen gehen in Produktion

Vertreter von Research Instruments und DESY beim Kick-off-Treffen für die European-XFEL-Resonatorproduktion.

Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum supraleitenden Linearbeschleuniger des European XFEL ist geschafft: Die industrielle Produktion der supraleitenden Beschleunigungsstrukturen kann beginnen. Gestern und heute fanden Kick-off-Workshops statt, um die zukünftige Zusammenarbeit von DESY mit zwei Industrieunternehmen zu koordinieren. Die supraleitenden Beschleunigungsstrukturen sind ein von DESY koordinierter gemeinsamer Beitrag mit INFN Milano.

DESY hat die Firmen Research Instruments (Bergisch-Gladbach) und Zanon (Schio, Italien) beauftragt, für einen Betrag von insgesamt etwa 50 Millionen Euro jeweils 300 Beschleunigungsstrukturen, so genannte Cavities herzustellen. Jede Firma liefert zunächst acht Exemplare einer Vorserie, um die bei den Firmen neu errichtete Infrastruktur zu testen. Dieser Vorserie folgen im weiteren 280 Serien-Cavities und zwölf Beschleunigungsstrukturen, die im Rahmen des EU-Projekts ILC-HiGrade gefertigt werden. Ziel dieses Projekts ist die Erhöhung des Beschleunigungsgradienten für den International Linear Collider ILC. Die Cavities werden einer eingehenden Qualitätskontrolle unterworfen und erfahren gegebenenfalls spezielle Oberflächenbehandlungen.

Vertreter der Firmen und DESYs kamen jetzt zusammen, um die technische und kaufmännische Zusammenarbeit zu besprechen. DESY handelt in diesem Geschäft nicht nur als Auftraggeber für Cavities, sondern es stellt das supraleitende Niob sowie eigene Maschinen und Know-how zur Qualitätskontrolle zur Verfügung.

Die Vorserienlieferung startet bereits im kommenden Jahr, die Lieferung der Serien-Cavities soll Anfang 2012 beginnen und innerhalb von zwei Jahren beendet sein. Nach erfolgreichem Test der Cavities bei DESY werden diese für den Zusammenbau der Beschleunigermodule des European XFEL nach Saclay, Paris, geliefert.