10.06.2011

Auftakt-Treffen der Helmholtz-Beschleunigerinitiative

Moderne Beschleunigeranlagen stellen eine entscheidende Zukunftstechnologie dar, die für die erfolgreiche Bearbeitung der großen Herausforderungen unserer Zeit, beispielsweise in den Bereichen Energie, Medizin und Information, unabdingbar sind. Die Entwicklung neuartiger Beschleuniger ist bereits heute und wird auch in Zukunft ein Motor für das Erschließen neuer Felder in der Hochtechnologie sein.

Die Teilnehmer des ARD-Auftakt-Treffens bei DESY.

Anwendungsgebiete finden sich beispielsweise in der Therapie von Krebserkrankungen, bei strukturbiologischen Untersuchungen in der Wirkstoffforschung, bei der Suche nach neuen Materialien in den Nano- und Biowissenschaften oder der Halbleitertechnologie. Beschleuniger spielen eine bedeutsame Rolle bei der Lösung fundamentaler Fragen in der Physik und in anderen Naturwissenschaften. Ein konzertierter und strategischer Zugang zu dieser Technologie steht in Einklang mit der Mission der Helmholtz-Gemeinschaft.

Um die zukunftsgerichteten Entwicklungen in der Beschleunigerphysik und -technologie zu stärken und die internationale Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern wurde die Helmholtz-Initiative „Accelerator Research and Development“ (ARD) ins Leben gerufen, an der neben DESY das Forschungszentrum Jülich, das Helmholtz-Zentrum Berlin, das Karlsruher Institut für Technologie, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung beteiligt sind.

Der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft hat am 1. Juni beschlossen, das Beschleunigerforschungs-Programm als neues Portfolio-Thema im Bereich Struktur der Materie zu etablieren und für die Jahre 2011 bis 2014 mit insgesamt 12,7 Millionen Euro zu fördern. Über eine weitere, von der Senatskommission empfohlene Aufstockung von je zwei Millionen Euro in den Jahren 2013 und 2014 wird der Senat im Oktober entscheiden. Ab 2015 wird das ARD-Programm in die dritte Periode der programmorientierten Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft überführt.

Am 7. Juni fand bei DESY das Auftakt-Treffen der ARD-Initiative mit Vertretern der sechs beteiligten Helmholtz-Zentren statt, um den konkreten Einstieg in das jetzt beginnende Forschungs- und Entwicklungsprogramm abzustimmen, das  in enger Zusammenarbeit mit Universitäten und weiteren in- und ausländischen Partnern durchgeführt wird. Zu den Arbeitsschwerpunkten gehören supraleitende Technologien, neue Konzepte für Teilchenquellen und Kreisbeschleuniger, Femtosekunden-Elektronen- und -Laserstrahlen sowie Plasmabeschleunigung mit ultrahohen Gradienten.

„Teilchenbeschleuniger sind ein Schlüssel für viele Fragestellungen der Zukunft“, sagt Dr. Reinhard Brinkmann, Direktor DESY-Beschleunigerbereichs und Sprecher der ARD-Initiative. „An der ARD-Initiative beteiligt sich die gesamte Beschleunigerkompetenz der verschiedenen Helmholtz-Zentren in einem abgestimmten Forschungsprogramm.“