25.02.2014

Happy Birthday, Synchrotron!

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron feiert Geburtstag. Vor genau 50 Jahren zogen zum allerersten Mal Elektronen volle Kreise im neu gebauten Kreisbeschleuniger DESY. Damit startete die Ära der Teilchenbeschleunigung in Hamburg, in deren weiterem Verlauf sich das namensgleiche Forschungszentrum DESY zum größten Beschleunigerzentrum Deutschlands entwickeln und zu einem Vorreiter in Technologien in Teilchendetektoren und Experimenten mit Synchrotronstrahlung werden sollte.

Feierstunde: DESY-Chef Prof. Willibald Jentschke feierte am 26. Februar 1964 mit der Beschleunigermannschaft die Inbetriebnahme des DESY-Beschleunigers.

Es war der 25. Februar 1964, kurz vor Mitternacht, als die ersten Teilchen mehrere Runden durch das Vakuumsystem des rund 300 Meter langen Synchrotrons drehten. Nach etwa zwei Wochen teilweise frustrierenden Bemühungen der Beschleunigermannschaft ging dann alles ganz schnell. Die ersten Elektronen im Teilchenkarussell schafften es in etwa 8000 Runden auf eine Energie von 2,5 Giga-Elektronenvolt, bereits am Folgetag wurde mit 5 Giga-Elektronenvolt (GeV) fast schon die geplante Endenergie erreicht, die ein GeV höher liegt.

Es folgten ereignisreiche Betriebsjahre mit verschiedensten Experimenten für die Teilchenphysik und den weltersten Untersuchungen zur Charakterisierung der Synchrotronstrahlung, deren hohen Wert für die Forschung man hier zuerst erkannte, gefolgt von etlichen Jahren als Vorbeschleuniger für die späteren großen Teilchenschleudern DORIS, PETRA und HERA. Außerdem ist die Maschine nach wie vor als Teststrahlquelle zur Erforschung zukünftiger Detektoren begehrt.

Und das Geburtstagskind selbst? Auch an seinem 50. Geburtstag geht der DESY-Beschleuniger treu seiner Arbeit nach und lässt 16 bis 18 Milliarden Teilchen bei einer Energie von 6,3 GeV rotieren.

Luftbild des DESY-Rings mit angeschlossenen Experimentierhallen 1965. Der Beschleunigerkontrollraum lag in der Mitte des Rings.