29.04.2013

Weg frei für das Gammastrahlen-Observatorium CTA

Forschungsministerium nimmt Cherenkov Telescope Array in seine Roadmap auf

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF hat das geplante Observatorium für kosmische Gammastrahlung CTA als eines von drei Großprojekten neu in seine Roadmap für große Forschungsinfrastrukturen aufgenommen. "Damit ist der Weg frei für eine Klärung der offenen inhaltlichen und finanziellen Fragen", betonte Forschungsministerin Prof. Johanna Wanka in einem Schreiben an den Leiter des DESY-Standorts Zeuthen bei Berlin, Prof. Christian Stegmann, und an den Direktor am Heidelberger Max-Planck-Institut für Kernphysik, Prof. Werner Hofmann.

Die CTA-Teleskope mittlerer Größe werden von DESY entworfen und gebaut.

"Wir freuen uns sehr über dieses Bekenntnis der Bundesregierung zu diesem Zukunftsprojekt", betonte Stegmann. DESY stellt zusammen mit den Max-Planck-Instituten in Heidelberg und München und neun Universitäten die stärkste nationale Gruppe im CTA-Projekt, das von einem weltweiten Konsortium von über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorangetrieben wird. Das Cherenkov Telescope Array CTA wird kosmische Gammastrahlung der höchsten Energien vermessen und soll dazu aus drei unterschiedlich großen Teleskoptypen bestehen. DESY hat die Verantwortung für Design und Bau für einen der drei Teleskoptypen übernommen. Ein Prototyp geht im Mai im Berliner Wissenschaftspark Adlershof in den Testbetrieb.

"Das Universum ist voller natürlicher Teilchenbeschleuniger, etwa in Supernova-Explosionen, Doppelsternsystemen oder Aktiven Galaktischen Kernen", erläuterte Stegmann. "Bisher kennen wir nur etwa 150 dieser Objekte und haben ein erstes physikalisches Verständnis dieser faszinierenden Systeme. Das Cherenkov Telescope Array wird Tausende dieser Beschleuniger mit bisher nicht erreichter Sensitivität beobachten können. Es wird damit das Observatorium der Zukunft in der Gamma-Astronomie sein."

Das BMBF hatte im Jahr 2011 den Wissenschaftsrat beauftragt, Konzepte für große wissenschaftliche Infrastrukturvorhaben zu prüfen. Drei der geprüften Forschungsinfrastrukturen hat das BMBF nun in seine Roadmap aufgenommen und eine grundsätzliche Finanzierungsbereitschaft erklärt. "Die Roadmap ermöglicht es uns, dass unsere Investitionen zielgenau exzellente Bedingungen schaffen und der Forschung zur Verfügung stehen", erklärte Wanka in Berlin, wo sie am Montag die BMBF-Roadmap für Forschungsinfrastrukturen vorgestellt hatte.

Zusammen mit dem CTA wurden auch die Plattform EU-Openscreen für die Bereitstellung von neuen biologisch aktiven Substanzen, die als Werkzeuge in der Forschung und Entwicklung auf allen Gebieten der Lebenswissenschaften genutzt werden, sowie das Projekt IAGOS zur systematischen Nutzung ziviler Verkehrsflugzeuge zur Aufzeichnung von Atmosphärendaten in die Roadmap 2013 aufgenommen.

BMBF-Mitteilung: http://www.bmbf.de/press/3442.php
Mehr zu CTA: http://www.desy.de/forschung/projekte/cta/