17.04.2013

DESY und Universität Hamburg gründen Wolfgang Pauli Centre für theoretische Physik

Das Forschungszentrum DESY und die Universität Hamburg haben am Mittwoch das Wolfgang Pauli Centre (WPC) für theoretische Physik gegründet. Das Zentrum soll die gemeinsamen Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet weiter fördern und ausweiten. „Hamburg ist ein Leuchtturm der theoretischen Physik von internationaler Geltung“, betonte der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, Prof. Helmut Dosch. „Diese erfolgreiche Zusammenarbeit bauen wir mit dem Wolfgang Pauli Centre weiter aus.“

Der große Physiker Wolfgang Pauli ist Namensgeber für das neue Zentrum für theoretische Physik. Foto: Wolfgang-Pauli-Archiv, CERN

Das neue Forschungs- und Ausbildungskolleg ist Teil der strategischen Partnership for Innovation, Education and Research (PIER) zwischen Universität und DESY. „Ich freue mich, dass die Strategie der Universität Hamburg, die Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu stärken, hier realisiert wird“, betonte der Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dieter Lenzen. „Die erfolgreiche Zusammenarbeit in PIER wird mit der Gründung des Wolfgang Pauli Centres insbesondere in den Bereichen Forschung und Ausbildung fortgesetzt werden.“

Das Zentrum soll die traditionsreiche Kooperation in der theoretischen Hochenergiephysik unter anderem auf die Gebiete der Festkörperphysik und Quantenoptik ausdehnen. „Das Wolfgang Pauli Centre soll den Austausch der einzelnen Theorieforschungsfelder beflügeln“, erläutert WPC-Sprecher Prof. Wilfried Buchmüller. „Denn an den Schnittstellen der einzelnen Disziplinen entstehen oft neue Ideen.“ Insgesamt werden etwa 160 Forscher unter dem Dach des Zentrums arbeiten.

Neben der Wissenschaft ist die Ausbildung von Nachwuchsforschern eine zentrale Aufgabe des WPC. Es ist daher eng an die Studiengänge des Fachbereichs Physik der Universität angebunden und soll Studierende zu Forschungsarbeiten mit einem thematischen Bezug zum Wolfgang Pauli Centre hinführen. Darüber hinaus soll es auch das Lehrangebot für Doktoranden durch hochkarätige Gastwissenschaftler erweitern und verbessern. Zudem wird eine jährliche Wolfgang-Pauli-Vorlesung aus der Taufe gehoben, die von Nachwuchswissenschaftlern gehalten wird.

Namensgeber Wolfgang Pauli wurde für seine in den Hamburger Jahren 1923 bis 1928 entstandene Arbeit über das Ausschließungsprinzip 1945 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. „Sein Name steht für brillante Forschung auf verschiedenen Gebieten der theoretischen Physik, darunter Quantentheorie, Teilchenphysik, Relativitätstheorie und Kosmologie“, betonte Buchmüller. „Das Wolfgang Pauli Centre soll die Tradition exzellenter, breiter Forschung auf dem Gebiet der Theoretischen Physik in Hamburg fortführen und Hamburg zu einem Anziehungspunkt für hervorragende Studenten und Nachwuchswissenschaftler machen.“