DESY News: Klimafreundlich, biodivers, natürlich schön: DESY-Forschungshalle ist Pilotprojekt für Hamburgs Grüne Fassaden

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28.05.2021
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Klimafreundlich, biodivers, natürlich schön: DESY-Forschungshalle ist Pilotprojekt für Hamburgs Grüne Fassaden

Blühende Forschungslandschaften in Hamburg-Bahrenfeld: DESY und die Umweltbehörde der Stadt Hamburg realisieren auf dem Forschungscampus eines der größten Projekte der Hansestadt zur Gebäudebegrünung. Dabei werden rund 4600 Quadratmeter Fassaden- und Flachdachfläche von DESYs Halle 36 mit rund 25 000 Gräsern, Stauden und Klettergehölzen bepflanzt. Die Hamburger Umweltbehörde fördert das Projekt mit insgesamt 410 000 Euro, DESY steuert einen ähnlichen Betrag bei.

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So soll DESYs Gebäude 36 in einigen Jahren aussehen (Entwurf: L+ Landschaftsarchitekten, Visualisierung: luminousfields).
„Nachhaltigkeit spiegelt sich heute bei DESY unter dem Motto ‚Green DESY‘ in vielen Facetten wider“, sagt Professor Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums. „Das geht von der Erforschung neuartiger Materialien für die Kreislaufwirtschaft und der Nutzung regenerativer Energien für den Betrieb der Forschungsinfrastrukturen bis zu umweltfreundlichen Baumaßnahmen, wie der Begrünung von Gebäuden, die wir nun mit einer unserer Experimentierhallen begonnen haben.“ Zum Projektstart pflanzte der DESY-Direktor zusammen mit Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan am Freitag symbolisch eine Waldrebe (Clematis „Södertälje“) und eine Kiwi an dem Gebäude. Jens Kerstan: „Die Fassaden der Stadt sollen grüner werden. Als beispielhaft hierfür gilt die Halle beim Forschungszentrum DESY. Das Pilotprojekt demonstriert, was in Hamburg an Alternativen möglich ist und unternommen wird, um die Stadt trotz Bevölkerungswachstum und notwendigem Wohnungsbau grün zu halten oder sogar noch grüner zu machen. Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Gebäudeeigentümer der Idee folgen mögen und ihre Dächer oder Wände wie diese begrünen.“

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Umweltsenator Jens Kerstan (r.) und DESY-Chef Helmut Dosch pflanzen Kiwi und Clematis an die Hallenfassade (Foto: DESY/A. Heimken).
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Es ist unsere zentrale gesellschaftliche Aufgabe, den Klimawandel zu bekämpfen und bereits erkennbare Folgen bestmöglich abzufedern. Dazu gehört auch eine moderne und nachhaltige Stadtentwicklung – mit der Begrünung der DESY-Außenfassade als innovatives Beispiel. Das Projekt unterstreicht zudem die bedeutende Rolle des Hamburger Wissenschaftsstandorts für den Ressourcenschutz: Das DESY steht stellvertretend für die herausragende Expertise der Hamburger Forschungseinrichtungen und geht zudem selbst mit gutem Beispiel voran. Den Verantwortlichen danke ich sehr für ihr Engagement.“

Das Projekt ist Bestandteil des Programms „Green DESY“, mit dem das Forschungszentrum einen Beitrag zu einer modernen und umweltfreundlichen Stadtentwicklung leistet. Hauptaspekt ist dabei die effiziente Regenwasserbewirtschaftung, um langfristig – im Sinne des Regeninfrastrukturanpassungs-Prozesses (RISA) – das städtische Abwasserkanalnetz zu entlasten. Das bedeutet: Zukünftig soll auf dem DESY-Campus kein Regenwasser mehr in die Kanalisation eingeleitet, sondern vor Ort verdunsten oder aufgefangen, gespeichert und zum Beispiel für die Bewässerung der Fassadenbegrünung verwendet werden.

Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt unterstützen künftige Planungen: Mit der begrünten Halle 36 nimmt DESY am 7. Energieforschungsprogramm des Bundes „Energieeffiziente Gebäudekühlung“ der Technischen Universität Berlin teil. Denn Grüne Fassaden verbessern bei Neubau und Gebäudebestand den winterlichen und insbesondere den sommerlichen Wärmeschutz und unterstützen so die Ziele der energetischen Gebäudesanierung und damit den Klimaschutz. In den kommenden Jahren will DESY an beiden Standorten in Hamburg und Zeuthen verstärkt Dach- und Fassadenflächen für Begrünung und Solarenergie nutzen.

 

Das Pilotprojekt in Zahlen:

  • 4570 Quadratmeter Fassade und Flachdach – fast ein halber Hektar – werden begrünt, davon 2660 Quadratmeter Dachfläche und 1910 Quadratmeter Fassade
  • 410 000 Euro stellt die Hamburger Umweltbehörde dafür zur Verfügung
  • Rund 25 000 Pflanzen werden insgesamt eingesetzt
  • Ca. 2026: Halle 36 ist vollständig ergrünt

 

In Hamburg sind 1,68 Mio. m² Dachfläche begrünt, dies sind etwa 5% der flach geneigten Dachflächen. Die Dachfläche der Stadt umfasst 70 Mio. m², dies entspricht etwa einem Zehntel der Hamburger Landesfläche. Von dieser Dachfläche sind mehr als 50 Prozent flach bzw. flach geneigt (Dachneigung 0-20°) und könnten potenziell begrünt werden.

Die Umweltbehörde fördert die Begrünung von Dächern und Fassaden mit bis zu 40 Prozent der Investitionssumme. Pro Begrünungsmaßnahme kann einmalig ein Zuschuss von maximal 100 000 Euro ausgezahlt werden.

Nähere Infos, Beratung und ein „Handbuch Grüne Wände“, sind unter www.hamburg.de/foerderung oder www.hamburg.de/gruendach zu finden.

 

Weitere Informationen zu Green DESY:
https://nachhaltigkeit.desy.de/green_desy/index_ger.html