Mehr Flexibilität für DESY

Wie der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Professor Walter Kröll, Mitte April mitteilte, wird den 15 Forschungszentren mehr Spielraum gewährt - im finanziellen wie personellen Bereich. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat zugestimmt auf verbindliche Stellenpläne in Zukunft zu verzichten.

Dazu Christian Scherf, kaufmännischer Direktor bei DESY: "Mit der Flexibilisierung der Helmholtzzentren wird das Wirtschaften einfacher. Die bisher fest vorgegebene "Stellenpyramide" weicht einem flexibleren Mechanismus, so dass sich der Abschluss fester Arbeitsverträge besser an den Erfordernissen der Forschung orientieren kann. Die zweite Errungenschaft bezieht sich auf das jährlich veranschlagte Haushaltsbudget. Zukünftig können die Forschungszentren bis zu zehn Prozent der Zuwendungen mit ins nächste Jahr nehmen. Damit kann DESY den Jahreshaushalt viel beweglicher gestalten. Die Ausgabenbremse im Sommer, die zahlreichen Umbuchungen am Jahresende, um den Etat genau auszuschöpfen - dies alles gehört der Vergangenheit an. Nur Schulden sind auch weiterhin nicht erlaubt. Durch den Beschluss des Parlaments kann Forschungsministerin Bulmahn ein schon länger abgegebenes Versprechen einlösen: "Wir wollen unsere Forschungseinrichtungen nicht über Stellenpläne, sondern über Programme führen, die nicht von oben diktiert, sondern gemeinsam von Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt werden."

Beide Entscheidungen sind wesentliche Voraussetzungen, um bei DESY die so genannte Programmorientierte Förderung (PoF) umsetzen zu können. Zentraler Punkt der PoF: Es werden nicht mehr einzelne Institute finanziert, sondern ein von ihnen ausgearbeitetes zentrenübergreifendes Forschungsprogramm. Das wird alle fünf Jahre bewertet und je nach seiner Qualität mit Geld ausgestattet. Dieses Verfahren wird von der Helmholtz-Gemeinschaft gesteuert, zu der auch DESY gehört. Schon nächstes Jahr prüft der Helmholtz-Senat mit Hilfe externer Experten den Forschungsbereich, zu dem auch das Forschungsprogramm von DESY gehört: "Struktur der Materie". Anschließend gibt er Förderempfehlungen heraus, die dem Bund als Basis für die Budgetverteilung dienen.