25.02.2011

Der Norden stärkt die Nanoforschung

Schweden beteiligt sich an Experimenten der Röntgenstrahlungsquelle PETRA III

Seit heute ist auch Schweden ein starker Partner der brillanten Röntgenstrahlungsquelle PETRA III beim Forschungszentrum DESY. Dr. Leif Eriksson vom Schwedischen Wissenschaftsrat und die DESY-Direktoren Prof. Helmut Dosch und Prof. Edgar Weckert unterzeichneten heute bei DESY in Hamburg eine entsprechende Absichtserklärung. Der Schwedische Wissenschaftsrat beteiligt sich an der sogenannten „Swedish Materials Science Beamline“, einer sehr anspruchsvollen Experimentieranlage, die den hochbrillanten Strahl der Röntgenstrahlungsquelle PETRA III für Experimente der Material- und Nanowissenschaften nutzt.

Während DESY seine Expertise für den Bau der Anlage zur Verfügung stellt, teilen sich Vertreter der wissenschaftlichen Communities beider Länder die inhaltliche Verantwortung für die Experimente. Durch die Realisierung dieser Beamline erwarten beide Partner auch eine Stärkung der Industrienutzung der Synchrotronstrahlung bei DESY.

„Mit dem Bau und Betrieb der schwedischen Strahlführung an unserem Supermikroskop PETRA III beginnt eine neue Ära in der langjährigen wissenschaftlichen Zusammenarbeit von DESY mit schwedischen Wissenschaftlern. Dies wird die internationale Sichtbarkeit der nordeuropäischen Region in der Entwicklung neuer Funktionsmaterialien entscheidend erhöhen", sagt DESY-Direktor Prof. Helmut Dosch.

Eingebettet ist diese erfolgreiche Kooperation mit Schweden in einen weltweit einzigartigen Zusammenschluss von Forschungsinfrastrukturen der Neutronen- und Synchrotronstrahlung: Im sogenannten „Röntgen-Ångström-Cluster“ will die Region Norddeutschland-Schweden in der Materialforschung und in der Strukturbiologie eng zusammenarbeiten. Anlässlich des erfolgreichen Starts des Röntgen-Angström-Clusters traf der Staatssekretär des Bundesforschungsministeriums Dr. Georg Schütte heute ebenfalls bei DESY seinen schwedischen Amtskollegen Peter Honeth.

Der Röntgen-Ångström-Cluster umfasst eine Reihe von Forschungszentren: Das Forschungszentrum DESY in Hamburg mit PETRA III und FLASH, das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) mit BESSY II und BER II sowie das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) bieten Forschern der Region gemeinsam mit der in Lund im Bau befindlichen Synchrotronstrahlungsquelle MAX IV hervorragende Forschungsmöglichkeiten im Bereich Materialforschung und Strukturbiologie. Mit dem Röntgenlaser European XFEL, der derzeit mit starker DESY-Beteiligung in der Metropolregion Hamburg entsteht, und der in Lund geplanten europäischen Spallations-Neutronenquelle wird das Spektrum in wenigen Jahren durch weitere weltweit führende Photonen- und Neutronenquellen vervollständigt.