Baugrund-Untersuchungen für DESYs Röntgenlaserprojekt

Die Vorbereitungen für DESYs Röntgenlaserprojekt XFEL, einer einmaligen Forschungsanlage in Europa, schreiten voran und werden sichtbar. Der geplante Standort der Anlage wurde zwar schon im Oktober 2003 bekannt gegeben, aber für die detaillierte Bauplanung sind noch Untersuchungen des Bodens und Beobachtungen des Grundwasserflusses erforderlich. Eine von DESY beauftrage Firma bearbeitet jetzt in den Hamburger Stadtteilen Osdorf und Bahrenfeld sowie in der Stadt Schenefeld insgesamt 15 Bohrstellen. „Wir benötigen diese Daten entlang der gesamten 3,3 km langen Trasse“, kommentiert Lindemar Hänisch, der leitende Bauingenieur von DESY. „Dank der schon vorhandenen Untersuchungen, deren Ergebnisse wir beim Kreis Pinneberg und Bezirk Altona abrufen können, muss DESY vorerst nur 15 neue Bohrstellen anlegen“.

 

Diese Bohrungen sind das erste sichtbare Zeichen der Vorbereitungen für den Bau des europäischen Röntgenlasers. DESY-Experten und Planungsfirmen arbeiten zurzeit auf Hochtouren an den detaillierten Bauplänen sowie der Umweltverträglichkeitsstudie für das XFEL-Projekt. DESY beabsichtigt, das Planfeststellungsverfahren im Frühjahr kommenden Jahres beim Landesbergamt Niedersachen (LBA), Clausthal-Zellerfeld – der Planfeststellungsbehörde für den Röntgenlaser – einzureichen. Zur Vorbereitung hatte das LBA im März diesen Jahres Ämter, Behörden und Naturschutzverbände in das Schenefelder Rathaus zu einem „Scoping-Termin“ eingeladen, bei dem der Rahmen für die Untersuchung der Umweltverträglichkeit des Projektes schon einmal abgesteckt wurde. „Wir waren sehr erfreut, wie kooperativ sich die Vertreter der Ämter und Behörden zeigten“, erinnert sich Bergdirektor Friedhelm Wiegel vom LBA, der das Planfeststellungsverfahren leiten wird. „DESY erhielt eine Reihe von wertvollen Hinweisen auf schützenswerte Güter in der Umgebung der geplanten Anlage sowie auf bereits vorhandene und zu nutzende Unterlagen, die schon jetzt in der Umweltverträglichkeitsstudie berücksichtigt werden können.“ Der heutige Zeitplan sieht vor, dass das Planfeststellungsverfahren im Jahr 2005 abgeschlossen wird, so dass in der zweiten Hälfte des Jahres 2006 der erste Spatenstich für den neuen Röntgenlaser erfolgen könnte.