DESY News: Helmholtz-Doktorandenpreis für Yi-Jen Chen

News-Suche

Meldungen vom Forschungszentrum DESY

https://www.desy.de/e409/e116959/e119238 https://www.desy.de/aktuelles/news_suche/index_ger.html news_suche news_search ger 1 1 8 both 0 1 %d.%m.%Y Pressemeldung
ger,eng
06.11.2019
Zurück

Helmholtz-Doktorandenpreis für Yi-Jen Chen

DESY-Forscherin für Ultrakurzzeitversion von Schrödingers Katze ausgezeichnet

Für ihre herausragende Doktorarbeit auf dem Feld der Ultrakurzzeitphysik ist Yi-Jen Chen aus dem DESY-Forschungsbereich Photon Science mit dem Doktorandenpreis der Helmholtz-Gemeinschaft im Forschungsbereich Materie ausgezeichnet worden. Chen war es in ihrer Dissertation gelungen, experimentelle Befunde im Attosekundenbereich zum Verhalten von Elektronenwolken in starkem Laserlicht zu erklären. Eine Attosekunde ist eine trillionstel Sekunde, das ist die achtzehnte Stelle hinter dem Komma. Die Auszeichnung wurde am Mittwoch von Helmholtz-Präsident Otmar Wiestler bei der Veranstaltung Helmholtz Horizons im Berliner Futurium überreicht.

Download [2.5 MB, 6000 x 4000]
Yi-Jen Chen erhielt die Auszeichnung aus den Händen von Helmholtz-Präsident Otmar Wiestler. Bild: Helmholtz, Jessica Wahl
„Basierend auf meiner Erfahrung aus der Arbeit mit Yi-Jen Chen hatte ich erwartet, dass ihre Doktorarbeit sehr gut sein würde“, betonte der Leitende DESY-Wissenschaftler und Physikprofessor an der Universität Hamburg, Robin Santra, der die Dissertation betreut hatte. „Als ich sie gelesen habe, war mir sofort klar: Sie ist exzellent!“

In ihrer bei DESY angefertigten Arbeit entdeckte Chen, die inzwischen am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden forscht, unter anderem eine Art Ultrakurzzeitversion von „Schrödingers Katze“, bei der die untersuchten Elektronenwolken sowohl umkehrbares als auch nicht-umkehrbares dynamisches Verhalten aufweisen. „Schrödingers Katze“ geht zurück auf ein Gedankenexperiment eines der Gründerväter der Quantenphysik, Erwin Schrödinger, und wird für Systeme verwendet, die in der Quantenphysik gleichzeitig zwei widersprüchliche Eigenschaften haben können.

Gemeinsam mit Chen wurden vier weitere Frauen und ein Mann für die jeweils beste Doktorarbeit in den insgesamt sechs Helmholtz-Forschungsbereichen ausgezeichnet. Der Helmholtz-Doktorandenpreis wird jährlich vergeben. Die Preisträgerinnen und -träger erhalten einmalig ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro sowie eine Reise- und Sachkostenpauschale von bis zu 2000 Euro pro Monat für einen Auslandsaufenthalt von bis zu sechs Monaten an einer internationalen Forschungseinrichtung.

 

Weitere Informationen: Yi-Jen Chen erklärt ihre Forschung in einem Video der Helmholtz-Gemeinschaft (englisch)