DESY News: Bund und Länder fördern strategischen Ausbau der DESY-Campusse in Hamburg und Zeuthen

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24.08.2018
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Bund und Länder fördern strategischen Ausbau der DESY-Campusse in Hamburg und Zeuthen

Besucherzentrum DESYUM markiert Auftakt für Entwicklung zu interdisziplinärem Forschungscluster

Der DESY-Campus in Hamburg wird ebenso wie der DESY-Campus in Zeuthen in den kommenden Jahren strategisch stark ausgebaut und zu einem interdisziplinären Forschungscluster entwickelt. Als symbolischen ersten Baustein haben die Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs und Swen Schulz am Freitag ein Modell des geplanten Besucherzentrums in das Hamburger DESY-Geländemodell eingesetzt. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte kürzlich beschlossen, die nicht-wissenschaftliche Infrastruktur bei DESY an den Standorten Hamburg und Zeuthen bei Berlin mit insgesamt 71,5 Millionen Euro zu fördern, die Länder Hamburg und Brandenburg stocken diese Summe gemeinsam um weitere zehn Prozent auf. Das Besucherzentrum DESY Science Forum (kurz: DESYUM) ist ein erster wichtiger Baustein für die Campusentwicklung, die das Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft als ein zentrales Ziel der nächsten zehn Jahre in seiner Strategie „DESY 2030“ festgelegt hat.

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Symbolisches Einsetzen des DESY-Besucherzentrums DESYUM in das DESY-Geländemodell durch die Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs (Mitte links) und Swen Schulz (Mitte rechts) gemeinsam mit DESYs Administrativem Direktor Christian Harringa (links) und dem Vorsitzenden des DESY-Direktoriums, Helmut Dosch (rechts). Bild: DESY, Axel Heimken
„Mit dem Ausbau des DESY-Campus entsteht ein interdisziplinäres Wissenschaftszentrum von internationaler Strahlkraft, das ganz neue Potenziale in Forschung und Innovation zur Lösung gesellschaftlicher Zukunftsfragen erschließen wird. Ich freue mich sehr, dass wir diese Mittel des Bundes nach Hamburg holen konnten“, betonte Johannes Kahrs, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. „DESY hat nicht zuletzt mit dem europäischen Röntgenlaser gezeigt, dass internationale Großprojekte hier gut aufgehoben sind. Mit der Förderung setzen wir den Koalitionsvertrag um, indem wir einen herausragenden Forschungscampus stärken, die Themen Spitzenforschung und Innovation vereinen und damit auch den Wissenschaftsstandort Deutschland weiter deutlich stärken“, ergänzte Swen Schulz, SPD-Berichterstatter für Bildung und Forschung im Haushaltsausschuss des Bundestages. Die Große Koalition hatte vereinbart, die verschiedenen Forschungscampusse in Deutschland auszubauen.

„Mit dem strategischen Ausbau heben wir gemeinsam mit unseren Partnern die Forschung und Innovation an unseren beiden Standorten auf eine neue Stufe”, betonte der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, Prof. Helmut Dosch. „Durch die Förderung von Bund und Ländern haben wir die Möglichkeit, unsere Infrastruktur dem künftigen Bedarf von Spitzenforschung und Innovation anzupassen. Die Campusstruktur, die wir dabei gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln, wird Modellcharakter für ähnliche Projekte im In- und Ausland haben.“

Das neue Besucherzentrum DESYUM ist eines der ersten großen Projekte für den Ausbau und die Sanierung der nicht-wissenschaftlichen Infrastruktur bei DESY, für die jetzt insgesamt Fördermittel von mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Bereits heute besuchen DESY jedes Jahr mehr als 10 000 Bürgerinnen und Bürger, darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler, und bekommen aus erster Hand einen Einblick in die Spitzenforschung. Mit dem Besucherzentrum will DESY nicht nur dem erfreulich wachsenden Interesse aus der Bevölkerung gerecht werden, sondern auch den Dialog mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik intensivieren sowie die Wissenschaftskommunikation stärken. Dabei sollen auf rund 1500 Quadratmetern auch neue Dialogformate sowie neue Technologien wie Virtuelle Realität zum Einsatz kommen. Das DESYUM, das direkt am Eingang des Hamburger DESY-Campus platziert wird, soll voraussichtlich von 2021 an Gäste empfangen.

Die Erweiterung und Erneuerung der Infrastruktur ist eine wichtige Grundlage zur Umsetzung der im Frühjahr verabschiedeten Strategie „DESY 2030“. Mit ihr strebt das Forschungszentrum an, rund um die DESY-Anlagen in Hamburg und Zeuthen und gemeinsam mit Partnern wie beispielsweise Universität Hamburg und Stadt Hamburg, Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Max-Planck-Gesellschaft weitere interdisziplinäre Forschungsinstitutionen anzusiedeln. Hierzu zählen etwa ein Centre for Data and Computing Science, ein Centre for Water Science, ein Centre for X-ray and Nano Science und das Wolfgang Pauli Centre für Theoretische Physik. Der DESY-Campus in Zeuthen, der herausragende Expertisen in der Neutrino- und Gammastrahlenastronomie sowie der theoretischen Physik vereint, wird zu einem internationalen Zentrum für Astroteilchenphysik ausgebaut. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Ansiedlung des Science Data Management Centres für das geplante Gammastrahlen-Observatorium CTA (Cherenkov Telescope Array), bei dem DESY ein wichtiger Partner ist.