DESY News: Vom Labor in die Industrie

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04.11.2016
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Vom Labor in die Industrie

Helmholtz-Gemeinschaft fördert bei DESY entwickelte neuartige Magnetsensoren

Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert die Entwicklung neuartiger Magnetsensoren aus den DESY-Laboren mit knapp 900 000 Euro. Mit den Mitteln aus dem Helmholtz-Validierungsfonds sollen die Sensoren in den kommenden zwei Jahren zur kommerziellen Marktreife entwickelt werden. DESY und ein Industriepartner unterstützen das Projekt zusammen mit noch einmal der gleichen Summe. „Die erfolgreiche Bewerbung des Teams um Ralf Röhlsberger zeigt das Innovationspotenzial, das in DESY steckt“, betont DESYs Chief Technology Officer Arik Willner. „DESY-Entwicklungen wie diese stoßen auf großes Interesse in der Industrie.“

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Die Eigenschaften der mikrostrukturierten Sensorschichtsysteme (Mitte) lassen sich für vielfältige Anwendungen maßschneidern. Bild: Kai Schlage, DESY
Magnetfeldsensoren erfreuen sich steigender Beliebtheit in der Computer- und Automobilbranche, beispielsweise als Drehzahlsensoren in ABS-Systemen. Aufgrund ihrer Sensitivität und vergleichsweise geringen Größe sind sogenannte Magnetowiderstandssensoren besonders interessant. Die Industrie verlangt kontinuierlich nach neuen Sensorkonzepten, um Anwendungsbereiche zu erweitern und neue Absatzmärkte zu erschließen. Diesen Bedarf können konventionelle Magnetowiderstandssensoren jedoch nur begrenzt decken, da die möglichen Funktionalitäten eingeschränkt sind.

Ein bei DESY entwickeltes und zum Patent angemeldetes Herstellungsverfahren ändert dies durch eine neue Beschichtungsprozedur bei der die Schichten der Magnetowiderstandssensoren nicht vertikal von oben, sondern im schrägen Einfall aufgetragen werden und damit die Sensoreigenschaften flexibel eingestellt werden können. „Bisher war es häufig so, dass die Anwendung auf den Sensor angepasst werden musste. Mit unserer Technik können wir den Sensor für die gewünschte Anwendung maßschneidern“, erklärt DESY-Forscher und Projektleiter Kai Schlage aus der Gruppe von Röhlsberger. Im Rahmen des Validierungsvorhabens wird eine neue Beschichtungsanlage errichtet und der Einsatz der Sensoren im industriellen Umfeld getestet, um die Anforderungen aus der Automobilbranche sowie aus weiteren Anwendungsbereichen erfüllen zu können.

„Erkenntnisse aus der Forschung in die Anwendung zu bringen, ist ein wichtiger Schritt, um einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme zu leisten“, unterstreicht die Helmholtz-Gemeinschaft. Sie fördert deshalb mit dem Helmholtz-Validierungsfonds Projekte, die in diesem Bereich besonders vielversprechend sind. „Der Helmholtz-Validierungsfonds unterstützt unsere Forscherinnen und Forschern maßgeblich dabei, ihre Erkenntnisse in die Anwendung zu überführen und wirtschaftlich zu vermarkten. Das ist ein wichtiger Teil unserer Mission“, sagt Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Die DESY-Magnetsensoren sind eines von drei Projekten, die in der aktuellen Ausschreibungsrunde einen Zuschlag bekommen haben. Auch gefördert wird die Entwicklung spezieller Antikörper für die Krebstherapie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sowie eine innovative Analysemethode für die Halbleiterindustrie am Forschungszentrum Jülich. Seit 2011 wurden insgesamt 24 Validierungsprojekte ausgewählt.

 

Weitere Informationen zu den Magnetowiderstandssensoren

Weitere Informationen zum Helmholtz-Validierungsfonds