TULA erreicht erstes Etappenziel

Zufriedene und glückliche Tunnelbauer mit den beiden Taufpatinnen vor dem Schneidrad von TULA (links: Imke Gembalies, rechts: Senatorin Herlind Gundelach). Der Rest des Bohrers steckt noch in dem gerade fertiggestellten Tunnel. (Foto: European XFEL GmbH)

Nach knapp zwei Monaten durchstößt die Schildvortriebsmaschine TULA die Wand ihres Zielschachts. Die ersten 480 Meter des Tunnelsystems sind fertiggestellt. Die Mannschaft wird von den Taufpatinnen vor Ort begrüßt.

Als die Tunnelbohrmaschine TULA (TUnnel für LAser) Anfang Juli zu Ihrer „Jungfernfahrt“ startete, war keineswegs sicher, dass sie planmäßig acht Wochen später am Ziel ankommen würde. Denn der Spruch der Bergleute „Vor der Hacke ist es dunkel“ gilt auch für den Tunnelvortrieb. Wie lange die Maschine für die Strecke tatsächlich braucht, hängt von der Zusammensetzung des Bodens sowie eventueller unbekannter Hindernisse im Boden ab. Ebenso wichtig ist aber auch das Geschick der Tunnelbauer, den Koloss durch das Erdreich zu lenken, leichte Unebenheiten auszugleichen, mögliche Bodenänderungen rechtzeitig zu „spüren“. Dazu müssen sie sogar gelegentlich im Taucheranzug vor den Bohrkopf schlüpfen und, umgeben von der dortigen Stützflüssigkeit, die am Schneidrad befestigten Werkzeuge kontrollieren.

Dies alles klappte offenbar sehr gut und erfreute auch die Tunnelpatin, Hamburgs Wissenschaftssenatorin, Dr. Herlind Gundelach. In der 20 Meter tiefen Baugrube für das spätere Verzweigungsbauwerk des Röntgenlasers beglückwünschte sie heute die Tunnelbauer mit den Worten „die heilige Barbara meinte es gut mit dem „Herlind-Tunnel“: TULA hat ihr erstes Etappenziel sogar ein paar Tage früher erreicht als ursprünglich gedacht“. Unterstützt von der Taufpatin der Schildvortriebsmaschine, Imke Gembalies von der European XFEL GmbH, verteilte sie an jeden der anwesenden 30 Tunnelbauer eine Flasche Bier der Hamburger Brauerei Gröninger zusammen mit einem Matjesbrötchen und ließ sich von den Erfahrungen unter Tage berichten.

In den kommenden Wochen wird TULA demontiert, in Teilen nach Schenefeld zurück transportiert und dort für ihren zweiten Einsatz Richtung Osdorfer Born wieder zusammengesetzt. Anfang November beginnt der Vortrieb dieses 594 Meter langen Tunnelabschnitts. „Ich wünsche allen Projektbeteiligten weiterhin viel Erfolg und bitte die Heilige Barbara, die Tunnelbauer auch weiterhin vor allen Gefahren zu schützen und unvorhergesehene negative Entwicklungen vom Projekt fernzuhalten“, gibt Senatorin Gundelach mit auf den Weg.

Gemeinsame News von DESY und der European XFEL GmbH