27.09.2012

DESY gewinnt Millionen-Ausschreibung für Forschungsförderungsagentur

DESYs Abteilung für Forschungsförderung, der Projektträger DESY (PT-DESY), hat den Zuschlag für einen Millionenauftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhalten: Von Anfang Oktober an wird PT-DESY für weitere fünf Jahre bundesweit die Förderung von Projekten der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung an Großgeräten betreuen und das BMBF in diesem Bereich strategisch unterstützen. Zudem ist PT-DESY zukünftig auch für bestimmte Forschungsprojekte in der Kernphysik sowie in der Mathematik zuständig. Insgesamt vergibt der Projektträger damit pro Jahr mehr als 60 Millionen Euro BMBF-Fördergelder, hauptsächlich an Universitäten.

Auch Forschungsprojekte am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO werden über PT-DESY gefördert. Bild: ESO/S. Brunier

Projektträger übernehmen im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung oder anderer Geldgeber die Aufgabe unabhängiger Agenturen für Forschungsförderung. Die rund 40 Mitarbeiter bei PT-DESY unterstützen das BMBF sowohl bei der Betreuung konkreter Projekte, als auch bei strategischen Fragen und im Bereich der Wissenschaftskommunikation. Zu den Aufgaben im Rahmen der Projektförderung gehört die Beratung von Antragstellern, die Begutachtung von Anträgen und die laufende Erfolgskontrolle geförderter Forschungsprojekte. "Der Projektträger DESY genießt einen ausgezeichneten Ruf und leistet eine sehr wichtige Arbeit im deutschen Wissenschaftsbetrieb", betont DESY-Verwaltungsdirektor Christian Scherf.

Das Geld, das PT-DESY an Forschungsprojekte vergibt, kommt aus dem Haushalt des BMBF und fließt vor allem in die sogenannte Verbundforschung. Damit sollen Universitäten und Betreiber von Großgeräten wie dem Röntgenlaser European XFEL oder dem weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC stärker vernetzt werden und Universitätswissenschaftler Möglichkeiten bekommen, die Entwicklung solcher Großgeräte voranzutreiben und an ihnen zu forschen. Gefördert wird dabei das konkrete Projekt – die Großgeräte selbst werden von den Zentren wie DESY und dem europäischen Teilchenforschungslabor CERN bereitgestellt.

Für die Betreuung dieser Verbundforschung kann PT-DESY auf langjährige Erfahrung und Expertise bauen – die Wurzeln des Projektträgers reichen zurück bis in die 1970er Jahre. Nach Vorgaben der Europäischen Union musste das BMBF die Aufträge für die Projektträgerschaften nun erstmals europaweit ausschreiben. PT-DESY hat sich dabei nicht nur erfolgreich um die Projektträgerschaft für„"naturwissenschaftliche Grundlagenforschung an Großgeräten“ in den Forschungsfeldern Astrophysik und Astroteilchenphysik, Elementarteilchenphysik und Physik der kondensierten Materie beworben, die der Projektträger auch zuvor bereits betreut hat. PT-DESY konnte sein Portfolio noch erweitern und ist künftig auch für die Förderung von Forschungsvorhaben in den Bereichen „Hadronen- und Kernphysik“ sowie im Bereich "Mathematik für Innovationen in Industrie und Dienstleistungen“ zuständig.

Der Auftrag des BMBF läuft über fünf Jahre, mit einer Option auf eine dreijährige Verlängerung. Dann muss erneut ausgeschrieben werden. „Der Erfolg bei der aktuellen Ausschreibung bildet eine solide Grundlage für unsere Arbeit“, sagt der Leiter des Projektträgers DESY, Klaus Ehret. „So können wir einen effizienten Einsatz öffentlicher Mittel gewährleisten, Forscher unterstützen und die Wissenschaft voranbringen.“

http://pt.desy.de/