13.09.2012

Neues CFEL-Gebäude füllt sich mit Leben

Jüngstes architektonisches Highlight auf dem DESY-Campus

Der DESY-Campus in Hamburg-Bahrenfeld ist um ein architektonisches Highlight reicher: Nach mehr als drei Jahren Bauzeit ist der Neubau des Centers for Free-Electron Laser Science CFEL von der Stadt Hamburg an die Universität Hamburg übergeben worden. CFEL ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Universität Hamburg, Max-Planck-Gesellschaft und DESY.

Blick in das Atrium des neuen CFEL-Gebäudes

Das gegenüber der PETRA III-Experimentierhalle gelegene auffällige Bauwerk hat 4000 Quadratmeter Bürofläche und fast ebenso viel Laborfläche. 400 Quadratmeter stehen für wissenschaftliche Konferenzen zur Verfügung, und es gibt eine eigene Cafeteria. „Das neue Gebäude hat Platz für mehr als 400 Mitarbeiter“, erläutert CFEL-Forschungskoordinator Ralf Köhn. „Etwa die Hälfte ist bereits eingezogen.“

Wissenschaftler am CFEL forschen mit modernsten Lichtquellen wie beispielsweise Freie-Elektronen-Lasern. Diese Anlagen erzeugen ultrakurze und hochintensive Lichtblitze und eröffnen bislang unerreichte Perspektiven in Physik, Biologie, Chemie, Materialwissenschaft und vielen anderen Forschungsfeldern. CFEL-Gruppen arbeiten bereits seit Anfang 2008 auf dem DESY-Campus.

Das neue CFEL-Gebäude wurde von den Stuttgarter Architekten hammeskrause entworfen. Das beeindruckende Bauwerk hat ein transparentes Dach, und die Büros gruppieren sich in konzentrisch um das Atrium in der Mitte des Gebäudes. „Um ein hohes Maß an Synergien zwischen den unterschiedlichen Forschergruppen zu erzeugen, stehen offene Raumgefüge im Vordergrund, die die Kommunikationsprozesse der Wissenschaftler fördern”, schreiben die Architekten in ihrem Internetauftritt.

Die Ausführung des CFEL-Komplexes umfasst auch eine Reihe „grüner“ Konzepte. „Pflanzen auf dem Dach des Laborgebäudes sind ein Ersatz für die Vegetation, die beim Bau weichen musste“, erläutert Köhn. „Außerdem wird Wasser aus hundert Metern Tiefe durch die Decken der Büroräume gepumpt, um diese im Sommer zu kühlen und im Winter zu heizen.“ Dadurch wird das Gebäude das ganze Jahr auf mittlerer Temperatur gehalten, und die Heizkosten werden im Winter gesenkt.

Die neue Einrichtung bietet den Wissenschaftlern 21 modernste, absolut schwingungsgedämpfte  und temperaturüberwachte Laborräume. Für die Lüftung und Klimatisierung sorgt eine Anlage so groß wie ein Hallenfußballfeld, und zusätzliche, getrennte Klimaanlagen im Keller des Gebäudes halten die Temperatur auf den optischen Tischen für die Experimente auf ein halbes Grad Celsius konstant.

Zu der Einrichtung gehören auch ein Reinraum,  Werkstätten für die Detektorentwicklung, Chemie- und Biochemielabore und eine großräumige Halle für die Montage von großen Versuchsaufbauten für Synchrotronstrahlungs- und Freie-Elektronen-Laserexperimente.

Die Baukosten von rund 40 Millionen Euro wurden hauptsächlich von der Stadt Hamburg getragen, zusätzliche Gelder kamen vom Bund.