20.12.2011

Frank Tackmann baut Emmy-Noether-Forschungsgruppe bei DESY auf

DFG-Förderung für Präzisionsvorhersagen für Higgs-Messungen

DESY-Theoretiker Frank Tackmann wurde in das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgenommen. Dieses Programm ermöglicht herausragenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich durch die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe für wissenschaftliche Führungsaufgaben zu qualifizieren. Frank Tackmanns Arbeitsgruppe bearbeitet das Thema „Präzisions-Theorievorhersagen für Higgsmessungen und Messungen neuer Physik am LHC“; die Forschung wird für fünf Jahre mit insgesamt 940 000 Euro gefördert.

Das Standardmodell der Teilchenphysik beschreibt sehr gut alle Teilchenphänomene, die bislang in Laborexperimenten beobachtet wurden. Mit dem Large Hadron Collider (LHC) am CERN steht die Forschung an der Schwelle zur Entdeckung noch nicht nachgewiesener Teilchen wie dem Higgs-Teilchen, das einen essentiellen Teil des Standardmodells darstellt, oder gar schweren Teilchen außerhalb des Standardmodells, beispielsweise die der dunklen Materie.

Higgs-Teilchen und andere schwere Teilchen, die in Proton-Proton Kollisionen am LHC entstehen, werden durch ihre Zerfallsprodukte identifiziert, die typischerweise charakteristische Spuren gebündelter Teilchen, sogenannter Jets, im Detektor erzeugen. Die genaue experimentelle Messung der Massen und Kopplungen des Higgs-Teilchens und neuer Teilchen erfordert theoretische Vorhersagen für Signal- und Untergrundprozesse mit einer bestimmten Anzahl solcher Jets. Das Ziel der Emmy-Noether-Gruppe ist die präzise theoretische Berechnung der notwendigen Wahrscheinlichkeiten für solche Prozesse mit Hilfe neuer feldtheoretischer Methoden und deren Kombination mit numerischen Simulationen.

Frank Tackmann arbeitet seit September in der DESY-Theoriegruppe. Der 32-Jährige hat in Dresden Physik studiert und anschließend an der Universität von Kalifornien in Berkeley promoviert. Bevor er zu DESY kam, war er für drei Jahre als Postdoc am Massachusetts Institute of Technology tätig, wo er maßgeblich an der Entwicklung neuer Methoden für Präzisionsvorhersagen am LHC beteiligt war.